DialogStory #3 - Bettina Pereira

Gepostet von:
Antonia Quell
am
17.4.23

‍Von der Quereinsteigerin zur Hoteldirektorin

Bettina Pereira Silva mischt die Hotelbranche in der Schweiz auf - und das, obwohl sie gelernte Einzelhandelskauffrau ist. In einem Interview erzÀhlt sie uns nicht nur von ihrem beeindruckenden Werdegang, sondern auch vom neuen ShareLiving Konzept.

“Ich bin eine totale Quereinsteigerin. UrsprĂŒnglich habe ich eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau gemacht. Da ich frĂŒher als Kind oft in der Schweiz war, hatte ich Interesse daran, dort zu arbeiten und zu leben. In der Schweiz kann man jedoch nur dauerhaft arbeiten, wenn man eine Arbeitsbewilligung hat, die damals nur fĂŒr den Betrieb des Arbeitgebers gĂŒltig war. Die Bedingungen waren: Neun Monate arbeiten, drei Monate das Land verlassen. FĂŒnf Jahre lang. Als Einzelhandelskauffrau ist das nur schwer möglich. In der Gastronomie aber schon!”

Und so beginnt Bettinas beruflicher Weg in die Hotellerie. Nach mehreren Jahren im Gastgewerbe und verschiedenen Restaurants eröffnete sie zusammen mit ihrem Mann ein Restaurant mit Bar in Spanien. Ihren nĂ€chsten Meilenstein legt Bettina im Mövenpick Hotel Airport als Chef de Service im FrĂŒhdienst. Innerhalb weniger Jahre erarbeitet sie sich eine Position als Front Office Managerin. Nebenbei absolviert Bettina ein Studium zur Betriebsökonomin. “Nach neun Jahren bei Mövenpick Hotels & Resorts wurde ich Sales Managerin im NH Zurich Airport. Bei diesem Angebot zögerte ich nicht lange. Das war die Chance, meinem Traum von einer HotelfĂŒhrung nĂ€her zu kommen. Und genau das tat ich. Ich wurde Direktorin des NH Zurich Airport.”

“Das war die Chance, meinem Traum von einer HotelfĂŒhrung nĂ€her zu kommen. Und genau das tat ich.” 
Die gemeinsame KĂŒche im Share-Living Apartment

Heute arbeitet die erprobte Hotellerie-Expertin fĂŒr die welcome hotels im Bereich Sales und Marketing. Seit der Covid-19 Pandemie bietet das Hotel ein Konzept an, das sich welcome-ShareLiving nennt. Bettina erklĂ€rt:
“ShareLiving ist eine trendige und komfortable Art zu Wohnen, die sich den BedĂŒrfnissen einer modernen Gesellschaft in urbaner Umgebung angepasst hat. Sich den Wohnraum mit anderen Mitbewohner:innen auf Zeit zu teilen, ist die angesagte Form von zeitgemĂ€ĂŸer Wohngemeinschaft. Unsere Kund:innen sind beruflich und privat ganz verschieden: Monteur:innen, Servicemitarbeitende, Expats, Studierende, mittleres und oberes Management und Homemanager:innen. Diese GĂ€ste schĂ€tzen einerseits die PrivatsphĂ€re in ihren Zimmern, aber auch die Möglichkeit, sich in den GemeinschaftsrĂ€umen wie der KĂŒche oder dem Wohnzimmer aufzuhalten und soziale Kontakte zu pflegen. Jeder Gast hat sein eigenes KĂŒchen- und KĂŒhlschrankfach. Manche GĂ€ste machen sogar gemeinsame Unternehmungen!”

Laut Bettina ist der Vorteil der welcome hotels, dass sie sich bereits seit mehreren Jahren mit den Themen Digitalisierung und neuen Tools auseinandersetzen. So seien sie schon in der Pandemie gut aufgestellt gewesen. Bettina und ihr Team suchen stets nach neuen Technologien und seien immer offen, Neues auszuprobieren. “Es gilt, die Mitarbeitenden auf den Weg der Digitalisierung mitzunehmen. Es muss klar werden, dass sie nicht ersetzt, sondern entlastet werden sollen”, fĂŒgt Bettina hinzu.

“Es gilt, die Mitarbeitenden auf den Weg der Digitalisierung mitzunehmen. Es muss klar werden, dass sie nicht ersetzt, sondern entlastet werden sollen.”

Auf das Angebot von DialogShift stĂ¶ĂŸt Bettina das erste Mal auf einem Event von Hotelleriesuisse in ZĂŒrich. Unter den drei Startup-Pitches bleibt ihr unsere Olga anscheinend besonders in Erinnerung: “Mit ihrer sympathischen und ĂŒberzeugenden Art hat sie es geschafft, dass wir uns den Chatbot von DialogShift genauer anschauten. Zwei Wochen spĂ€ter begann unsere Zusammenarbeit.” Bettina findet: “Es macht eine Menge aus, wenn ein Startup eine personal Brand hat, die die Menschen fĂŒr sich und das Produkt begeistern kann”. Genau das finden wir auch!

Als wir Bettina fragen, was ihr am Chatbot gut gefĂ€llt, antwortet sie, dass der Chatbot und der Support fĂŒr sich sprechen. Sie finde es toll, dass der Chatbot sich dauernd weiterentwickelt. Mit einem Zwinkern Ă€rgert sie sich darĂŒber, dass es die HotelgĂ€ste immer wieder auf’s Neue schaffen, sich Fragen einfallen zu lassen, fĂŒr die noch keine Antwort hinterlegt ist. “Jedes Mal denkt man: Jetzt ist unser Chatbot up-to-date! Und dann kommt wieder eine neue, unberechenbare Frage”, lacht sie.

Wenn Bettina auf ihren Karriereweg zurĂŒckblickt, ist sie mehr als zufrieden. Sie habe alles erreicht, was sie erreichen wollte. “Ich war Hoteldirektorin eines FĂŒnf-Sterne-Hauses, ich habe mich im Sales und Marketing gefestigt. Die Ellenbogen-MentalitĂ€t ĂŒberlasse ich heute den JĂŒngeren. Ich genieße meine Aufgaben und freue mich, mein Wissen an die jĂŒngere Generation weitergeben zu können. Ich möchte mir selbst mehr Zeit geben, sprich Work-Life-Balance. Mehr möchte ich gar nicht.”

FĂŒr wen das nach Ausruhen klingt, falsch gedacht! Nebenbei arbeitet Bettina weiter an einem Herzensprojekt: “Ich bin PrĂ€sidentin des Frauen im Tourismus e.V. hier in der Schweiz und das macht einfach Spaß. Menschen zusammenzubringen, miteinander zu vernetzen und gemeinsam etwas zu bewegen. Wir hatten erst im Oktober ein Event und ich bin schon am nĂ€chsten dran. Andere Frauen in ihrer Karriere zu unterstĂŒtzen, macht mich glĂŒcklich. Die MĂ€nner sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Es geht nur gemeinsam”.
Eine Frau, ein Wort!

Liebe Bettina, danke fĂŒr deine wertvolle Zeit und das inspirierende GesprĂ€ch. ❀

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Über die welcome hotels: 

Die welcome hotels, ein Schweizer Familienunternehmen das 1974 gegrĂŒndet wurde, umfassen derzeit zwei Hotels im Drei- und Vier-Sterne-Bereich, zwei Business Apartment Hotels sowie welcome-ShareLiving Rooms am Standort ZĂŒrich-Flughafen in Kloten und Glattbrugg. Unter der Dachmarke welcome hotels vereinen sich die Marken Swiss Urban Style Hotels, Budget Style Hotels und die welcome homes.

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